Nachdem der spätere Herzog Peter Friedrich Ludwig 1777 zum Administrator des Herzogtums Oldenburg berufen wurde, erlebte dieses einen neuen Aufschwung. Dieser Aufschwung bezog sich primär natürlich auf die (architektonische) Stadtentwicklung, doch in Rastede wurde bereits in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts insofern ein erster neuer Akzent in der Gartengestaltung der Region gesetzt, als dort der Park der herzoglichen Residenz im Stil des englischen Landschaftsgartens neu angelegt wurde.
Peter Friedrich Ludwig hatte eine hervorragende Bildung genossen und gehörte zu den gartenkundigsten Fürsten seiner Zeit. Nach seinem Aufenthalt in Bologna folgten Reisen nach Russland, Dänemark und England. Ohne Zweifel haben die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse Englands und nicht zuletzt auch die Lebensformen der englischen Gesellschaft, ihre modernen Landsitze mit den klassizistischen Bauten und weitläufigen, malerischen Parks den sensiblen jungen Mann tief beeindruckt. Er verweilte rund 18 Monate in England und besichtigte die interessantesten der noch im Entstehen begriffenen Landschaftsgärten. Zu dieser Zeit kamen die ersten Rhododendron-Wildarten nach England, die er dann auch nach Deutschland holen ließ.
Der geometrisch stilisierte Garten wurde von zeitgenössischen Gesellschaftskritikern als Sinnbild für das absolutistische Machtgefüge angeprangert. Der neue Typ des Landschaftsgartens dagegen atmete den Geist der Aufklärung. Die Natur wurde nun nicht mehr stilisiert, sondern man ordnete sich ihren Gesetzmäßigkeiten und typischen Erscheinungsformen unter. Er konnte von den Bürgern ebenso wie von den Fürsten als Ort der Besinnung und Erholung genutzt werden.
Der Herzog Peter Friedrich Ludwig hatte 1803 begonnen, in Oldenburg in der Nähe des Schlosses das umliegende Land aufzukaufen. Aufgrund der französischen Okkupation ruhten die Arbeiten 1811-13. Als der Herzog 1813 aus dem Exil zurückkehrte, musste er feststellen, dass die Anfänge seines Garten zerstört waren. Die Arbeiten mussten von Neuem aufgenommen werden. Dieses Vorhaben wurde 1814 angegangen.
Der Oldenburger Schlossgarten ist mit seinen 16 ha seit 1978 ein Gartendenkmal und 2014 wurde er 200 Jahre alt. Unter unseren Angeboten finden Sie auch Führungen durch den Garten.