Kennzeichnend für diesen Gebäudetyp ist die Trennung von Wohn- vom Wirtschaftsbereich. Während die Menschen nun in einem Vorderhaus lebten, wurden Vieh und Ernte im angegliederten Scheunentrakt untergebracht. Hier wurde das Dach tiefer heruntergezogen, so dass dieser Gebäudeteil breiter als der Wohnbereich ist und sich die besondere Form des Gebäudes ergibt. Das Gulfhaus ist wie das Hallenhaus ein Ständerbau, das sich im 16. und 17. Jh. zunächst im norddeutschen Marschgebiet entwickelte, wo durch technische Entwicklungen die Ernteerträge gestiegen waren und mehr Platz für die Ernte benötigt wurde.
Seinen Namen verdankt das Gulfhaus der Raumeinheit, die durch die Ständer im Stall beschrieben werden, dem sogenannten Gulf.
aus: Behre, Karl-Ernst, Geschichte der Landschaft um den Jadebusen, Wilhelmshaven 2012, S. 48
N. Geerlings