Das Saterland liegt im Nordwesten des Landkreises Cloppenburg an der Grenze zu Ostfriesland. Bis ins 19. Jh. war die ca. 15 km lange und 4 km breite Sandinsel inmitten von unpassierbaren Mooren außer im Winter bei Frost nur über die Sagter Ems zu erreichen. Durch die Abgeschiedenheit erhielt sich lange eine weitgehende Selbstverwaltung, die auf von Karl d. Gr. verliehenen Privilegien beruhen soll.
Die Kultivierung der Moore, der Bau von Straßen und die umfangreichste Flurbereinigung Deutschlands mit der Aussiedlung der Bauernhöfe aus den Ortskernen in den 1950er Jahren ermöglichten die Entwicklung zu einer modernen Struktur der Dörfer.
Die Isolation hat dazu beigetragen, dass sich ein mit niederdeutschen Elementen durchsetzter Dialekt der friesischen Sprache in einer der kleinsten Sprachinseln Europas entwickelt hat, der bis heute von einer Minderheit gesprochen wird. Saterfriesisch ist zum Amtsgebrauch zugelassen, wird in Kindergärten und Schulen unterrichtet und ist per App oder Internet erlernbar.
R. Krause