Wurten

Wurten sind in der Marsch verbreitete künstlich aufgetragene Erdhügel, die von den Küstenbewohnern zum Schutz ihrer Wohnplätze vor Sturmfluten vor der Zeit des Deichbaus errichtet wurden. Sie sind nicht in einem Arbeitsgang entstanden, sondern wegen Anstieg des Meeresspiegels und höherer Sturmfluten im Laufe vieler Jahrhunderte.

Das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven hat außer Grabungen kleiner Hofwurten Großgrabungen in Feddersen Wierde, Hessens, Langwarden durchgeführt. Die Grabungen vermitteln ein Bild der Lebensweise der Marschenbewohner. Unterste Ebene ist eine Flachsiedlung, die bis in vorchristliche Zeit zurückreichen kann. In den folgenden Jahrhunderten begann der Bau der Wurten als zunächst kleine Hügel, die bis zur Zeit des Deichbaus ständig verstärkt wurden.

Wurten sind Bodendenkmale und z. T. bis 7 m hoch. Neben den vielen verstreut in der Marsch liegenden Einzelhofwurten sind im Laufe der Jahrhunderte große Dorfwurten, ehemalige Straßendörfer und Stadtwurten entstanden.

In Oldenburgischen bezeichnet man einen Wohnhügel mit Wurt, in Ostfriesland mit Warf.

Ingrid Loose

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